Bad Segeberg kultourt

Bad Segeberg kultourt

Eine Gemeinschaftsaktion der Kulturschaffenden und Veranstalter Bad Segebergs
Koordiniert von Kulturkontor und SZ Segeberger Zeitung.

Informationen zur Veranstaltung

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Sa 1. November 17 Uhr
Konzert für Violine und Orgel:
Annikó Szathmáry (Violine) und Prof. Zsigmond Szathmáry (Orgel)

Annikó Szathmáry (Violine) und Prof. Zsigmond Szathmáry (Orgel) gestalten ein Konzert mit Werken von Johann Sebastian Bach, Zoltan Kodály und Zsigmond Szathmáry.

Karten gibt es zum Preis von 15,- € an der Abendkasse, die um 16.15 Uhr öffnet.

Marienkirche

Programm:
• Johann Sebastian Bach: Präludium und Fuge c-moll BWV 546 für Orgel Solo
• Johann Sebastian Bach: Adagio aus BWV 564 für Orgel solo mit einer zusätzlichen Violinstimme von Zsigmond Szathmáry

Zsigmond Szathmáry *1939:
• RETHORICA (2010) für Violine solo
• In memoriam Péter Eötvös (2024) für Orgel solo
• Cadenza con ostinati (1994) für Violine und Orgel

• Zoltan Kodály
Adagio für Violine und Orgel
Pugnani-Kreisler:
Präludium und Allegro für Violine und Orgel

Zsigmond Szathmáry, Orgel
Anikó Katharina Szathmáry, Violine

Zum Programm:
Zsigmond Szathmáry: Rhetorica (2010)
Schon in der Antike waren Sprache und Musik eine Einheit. So wurden beispielsweise die Epen von
Homer gesungen vorgetragen. Durch die hochentwickelte Redekunst (Aristoteles: Rhetorica)
sprachen Worte die Vernunft an, Musik aber die Seele, die Emotionen. Spätestens ab Monteverdi
kam der musikalischen Textausdeutung eine noch bedeutendere Rolle zu (Madrigale und
Entwicklung der Oper). Die rhetorischen Begriffe wie exclamatio, tirata, saltus duriusculus,
epiceuxis, repercussio, climax usw. wurden auf die musikalischen Bausteine übertragen, um die
Gefühlswelt des Textes noch ausdrucksvoller gestalten zu können. Diese kompositorische Methode
stand mir beim Entwerfen meines Geigenstückes Pate. Mein Ziel war es, schon die kleinsten
musikalischen Elemente so „sprechend“ zu gestalten, dass die Musik auch ohne Worte die
Momente eines menschlichen Lebens mit allen Höhen und Tiefen eindringlich erzählt.

Zsigmond Szathmáry: Cadenza con ostinati für Violine und Orgel (1994)
Cadenza con ostinati ist ein Auftragswerk des Bayerischen Rundfunks für die „Sebalder
Nachtkonzerte“ in Nürnberg 1994 im Rahmen der Reihe „ars nova“.
Das einsätzige Werk ist eine groß angelegte Kadenz, bestehend aus verschiedenen, gegensätzlich
verarbeiteten musikalischen Materialien. Jeder neue Abschnitt bringt eine neue musikalische Idee,
die sich nach und nach in eine Art Ostinato entwickelt. Es sind parallel laufende,
phasenverschobene, melodische oder rhythmische Motive, die sich nach Entfaltung ihrer Aufgabe
(Spannung zu erzeugen) den neuen Abschnitt mit kontrastierendem Stimmungsgehalt einleiten. Im
Verborgenen ist gelegentlich eine vierzeilige Struktur zu hören, die in Verbindung ihrer
musikalischen Aussage Ähnlichkeit mit einer ungarischen Volksmusik erahnen lässt.
Das Werk ist Anikó Katharina Szathmáry und Andreas Jacob gewidmet und wurde von ihnen
uraufgeführt.

Lebensläufe:
Anikó Katharina Szathmáry ist sowohl in symphonischer Orchestermusik und klassischer Kammermusik, als auch in zeitgenössischer Soloperformance zuhause. Sie studierte bei Rainer Kussmaul, Hansheinz Schneeberger und David Takeno an der Musikhochschule Freiburg und der Guildhall School of Music and Drama in London. Weitere Studien führten sie u.a. zu Saschko Gawriloff, Heinrich Schiff, Reinhard Goebel und den „Internationalen Ferienkursen für Neue Musik“ nach Darmstadt. Ihre solistische und kammermusikalische Tätigkeit, insbesondere im Duo Violine & Orgel und Violine & Klavier erstreckt sich auf verschiedene Länder Europas, Nord- und Südamerika, Korea und Japan. Einige Stationen hierbei waren das Musikfestival "ars nova" des Bayerischen Rundfunks, die "Internationalen Musikfestwochen Luzern", das "Bartók Memorial House" in Budapest und die Suntory Hall in Tokio. Anikó Katharina Szathmáry spielte Rundfunk- und CD-Aufnahmen u.a. für den br, hr, SWR, Bartók Rádió Budapest, Are- Musikverlag, Cybele Records und HUNGAROTON ein. Durch ihr besonderes Engagement für die zeitgenössische Musik inspirierte sie etliche Komponisten und konnte zahlreiche, ihr zugeeignete Stücke uraufführen. Sie führte mehrfach sämtliche Beethoven- Sonaten mit der Pianistin Ulrike Höfer auf. Ihre 2019 erschienene Duo- Aufnahme mit Prof. Martin Schmeding war auf der Bestenliste der Deutschen Schallplattenkritik. Seit 1994 gehört Anikó Katharina Szathmáry der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland- Pfalz an. Darüber hinaus ist sie seit 2007 Mitglied des Festspielorchesters der Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth.

Zsigmond Szathmáry wurde 1939 in Ungarn geboren. Er erhielt seine musikalische Ausbildung in Komposition (Ferenc Szabó)und Orgel (Ferenc Gergely) an der Franz-Liszt-Musikakademie in Budapest. Weiterführende Studien führten ihn nach Wien und Frankfurt (Helmut Walcha). 1960 gewann er den ersten Preis beim Orgelwettbewerb in Budapest. 1972 erhielt er das Bach-Preis-Stipendium der Freien Hansestadt Hamburg. Als Organist wirkte er in Hamburg und am Dom von Bremen. Seit 1978, nach Lehrtätigkeiten an den Musikhochschulen in Lübeck und Hannover, bis zu seiner Emeritierung hatte er eine Professur an der Staatlichen Hochschule für Musik in Freiburg inne. Szathmáry, der Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg ist, gab zahlreiche Gastkurse an Musikhochschulen und Universitäten in Europa, Nordamerika, Japan und Korea. Er ist Dozent bei der Sommerakademie für Organisten in Haarlem (Holland) und unterrichtet in den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik. 1987 hat ihm das Nationale Franz-Liszt-Gedenkkomitee des ungarischen Staates die Franz-Liszt-Plakette verliehen. 2008 erhielt er den Artisjus Preis. Seit 2009 Mitglied der ungarischen Akademie der Wissenschaften und Künste. Er unternahm ausgedehnte Konzertreisen und spielte zahlreiche Schallplatten und CD-s ein ( Sony, Harmonia Mundi, Wergo, Zeitklang, Signum, RCA, BIS, Hungaroton, ARE). Seine Kompositionen, Werke für Soloinstrumente, Kammermusik, Werke für Orchester und Chor, sind vor allem bei den Musikverlagen Bärenreiter und Moeck erschienen.

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